Sonntag, 23. März 2014

EV Zug (Teil 3 von 3): Waren die Ausländer in der abgelaufenen Saison 2013/14 wirklich so schlecht?

Teil 3: Die ausländischen Torhüter

Brian Boucher
- USA, 02.01.1977
- 188 cm, 90 kg
- gekündigter Vertrag
- die erste Saison für Zug, die erste Saison in der Schweiz
- Bemerkung: Vertrag wurde am 25.09.2013 nach nur 5 Spielrunden gekündigt

Eero Kilpeläinen
- FIN, 07.05.1985
- 182 cm, 75 kg
- auslaufender Vertrag
- die erste Saison für Zug, die erste Saison in der Schweiz
- Bemerkung: Vertrag ab 25.09.2013 bis Ende Saison

Zu Vergleichszwecken: Die Schweizer Torhüter:

Michael Tobler
- SUI, 05.08.1985
- 186 cm, 90 kg
- auslaufender Vertrag
- Bemerkung: Vertrag ab 15.01.2014, vorerst bis Ende Januar 2014, danach Verlängerung bis Ende Saison

Gianluca Hauser
- SUI, 16.08.1994
- 178 cm, 72 kg
- Vertrag bis 2014/15

Robin Kuonen
- SUI, 02.03.1994
- 176 cm, 72 kg
- auslaufender Vertrag


Statistik der Regular Season 2013/14


Verein Spiele Siege Niederlagen GAA   SV%      *Punkte
Eero Kilpeläinen EV Zug 31 10 (3)      20 (6) 3.07 0.909            33
Brian Boucher EV Zug 5 2      3 (2) 2.72 0.925             8
Michael Tobler EV Zug 11 7 (3)      4 (1) 2.23 0.921            19
Gianluca Hauser EV Zug 3 1      2 3.37 0.882             3
Robin Kuonen EV Zug 2 1      - 2.29 0.912             3

In Klammern (Siege oder Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschiessen) (die Statistik der Playouts wurde bewusst nicht berücksichtigt)

Summary

Am 21. Januar 2013 wurde publik, dass der EV Zug seinen vielleicht wichtigster Transfer der Klubgeschichte tätigen konnte: Mit Tobias Stephan, dem ehemaligen NHL- (11 Spiele für die Dallas Stars) und Nationalmannschaftstorhüter unterschrieb ein Schlussmann mit Schweizer Lizenz, der erste Schweizer Torhüter für Zug seit Lars Weibel in der Saison 2008/09. Dies allerdings erst ab der Saison 2014/15.
Bei der Wahl dieser Position in der Überbrückungssaison stellten sich die EV Zug-Manager nicht gerade gut an. Brian Boucher, ein typischer Ersatzgoalie in der NHL, unterschrieb für eine Saison. Boucher, der zwischen dem 31.03.2003 und 09.01.2004 mit 5 Shutouts in Folge (!) einen NHL-Rekord aufstellte, spielte in seinen beiden letzten NHL-Saisons 2011/12 und 2012/13 lediglich 14 Spiele in der NHL und 16 in der AHL. Dabei gewann er auf NHL-Stufe nur 1 Spiel. Ein Leistungsausweis bzw. eine gute Bewerbungsstatistik sieht anders aus...
Und so kam es bereits nach 5 Meisterschaftsspielen zum Eklat: Brian Boucher wurde durch Eero Kilpeläinen ersetzt. Der Auftakt des Finnen glückte noch einigermassen: ein 2:1 Sieg in der Verlängerung gegen Lausanne. Danach ging es aber nur noch bergab.
Am 15.01.2014 reagierte Zug nach einer Verletzung von Kilpeläinen und verpflichtete mit Michael Tobler, einen ehemaligen Zuger und hoffte auf einen last-minute Playoff-Push. Trotz der super Statistik von Tobler war die Hypothek der ersten Saisonhälfte einfach zu gross.


Brian Boucher reist nach 5 Spielrunden bereits wieder ab.

Fazit

Interessant ist die hinterste Spalte in der Tabelle: das sind nämlich die von Zug erzielten Punkte nach Torhüter. 8 Punkte aus 5 Spielen waren für Brian Boucher nicht genug, um seinen Arbeitsplatz am Zugersee zu halten. Hochgerechnet wären dies 80 Punkte aus 50 Spielen. Der HC Davos fand man mit 80 Punkten auf Platz 6 der Tabelle. Noch besser sieht die Quote von Michael Tobler aus: hochgerechnet wären die Zuger auf Platz 2 mit 86 Punkten (der HC Fribourg-Gottéron belegte mit 86 Punkten Platz 2). Natürlich sind dies nur Spielereien, aber wenn man die miese Quote und Goaliestatistiken von Kilpeläinen anschaut, muss man sich fragen, wie es gekommen wäre, wenn man an Boucher festgehalten hätte. Oder aber Tobler früher verpflichtet hätte.

Ausblick 2014/15

Tobias Stephan gilt schon vor seiner ersten Partie für den EV Zug als Messias. Am 192 cm grossen und 85 kg schweren Keeper werden die grössten Erwartungen gesteckt. Mit einer verbesserten Vordermannschaft wird er die Zuger wieder in die Playoffs führen und wer weiss: falls das Zuger Management es schafft die Ausländerpositionen gut und richtig zu besetzen, liegt zumindest in den kommenden drei Saisons - so lange dauert der Vertag von Stephan - das drin, was Doug Shedden in seiner sechsjährigen Ära trotz fünf Halbfinalqualifikationen nicht erreicht hat: den Playoff-Final.

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