Zunächst muss festgehalten werden, dass ich
trotz der momentanen aussichtslosen Situation zwischen der NHL und NHLPA
überzeugt bin, dass es in letzter Minute (ca. anfangs bis Mitte März) noch zu
einer Einigung kommen wird, dass die NHL ihren Betrieb drei Wochen einstellen wird
und die Klubs ihre Spieler freigeben werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Deshalb stelle ich das Schweizer Team mit den
Spielern in Übersee zusammen.
Bevor ich nun mit der Zusammenstellung beginne,
möchte ich erwähnen, dass die Teilnahme der Schweizer Nationalmannschaft am
Spengler Cup nur dann einigermassen Sinn machen würde, wenn die NHL-Spieler
keine Freigabe erhalten. Auch sonst finde ich es persönlich äusserst
merkwürdig, dass ein professionelles, auf ein Ziel (Olympia 2018) gerichtetes
Team an einem solchen „Grümpelturnier“ mitmacht. Aber das ist ein ganz anderes
Thema.
Mit dem aktuellen Trend in der NHL zu jungen, schnellen,
mobilen, agilen Spielern mit Hockeysense (SKILL, SKILL, SKILL) versuche ich das
Schweizer Team so zu formen, dass sämtliche vier Linien dem modernen Eishockey
entsprechen. In der Defensive sind vor allem auch puck-moving Verteidiger
gefragt mit einem sehr guten ersten Pass. Klar muss es noch einige
Rollenspieler, wie Power- und Boxplay-Spieler geben. Doch eine reine
Checkinglinie ist bspw. passé. Die Schweiz ist heutzutage im Stande vier Linien mit skilled Spieler zu stellen.
Bemerkung: In Klammer steht das jeweilige Alter
zum Stichtag 10. Februar 2018, an dem das erste Spiel des Eishockeyturniers
stattfindet.
Hier ist die beste Schweizer Nationalmannschaft
aller Zeiten:
1. Sturmreihe
Meier (21) – Malgin (21) – Niederreiter (25)
Timo Meier scheint diese Saison den Sprung als
Regular zu schaffen. Für einige Spiele als Flügel von Big Joe Thornton und Joe
Pavelski in der 1. Linie bei den San Jose Sharks eingesetzt, wird er meiner
Meinung nach in der kommenden Saison sein „Coming-Out-Party“ mit einer guten
Punkte-Produktion in der NHL haben. Denis Malgin hat seit Ende November – seit dem
Coaching-Wechsel von Gerard Gallant zu Tom Rowe – einen schweren Stand. Hinzu
kommt, dass die beiden Starspieler Aleksander Barkov und Jonathan Huberdeau
letzte Woche von ihren Verletzungen zurückgekehrt sind. Trotzdem ist Malgin ein
sehr talentierter Spieler, der die erste Sturmreihe der Schweizer anführen kann.
Komplettiert wird die erste Linie mit Nino Niederreiter – ein no-brainer. Der
aktuell beste Schweizer Eishockeyspieler wird nur noch besser werden.
2. Sturmreihe
Moser (28) – Hischier (19) – Bärtschi (25)
Die Balance zwischen Routine und jungem Talent
ist auch hier wichtig. Simon Moser, seit Jahren einer der besten Spieler der Schweiz,
der konstant seine Leistungen auch im Nationaldress abruft, ist ein idealer
Flügel für den zukünftig besten Eishockeyspieler der Schweiz: Nico Hischier,
der meiner Meinung nach als Nummer 1 Overall-Pick im NHL Draft 2017 gezogen
wird und nächstes Jahr bereits in der NHL spielen wird. Randnotiz: Ich hoffe, die Vegas Golden Nights gewinnen die Lotterie und
ziehen Hischier. Absolut genial, wie Hischier mit einer neuen Franchise
mitwachsen und gleich das Aushängeschild in Las Vegas sein könnte. Verrückt,
nicht? Bitte nicht Colorado, Arizona oder Vancouver. Diese Klubs sind aktuell aus
unterschiedlichen Gründen (Avs: Schlechtes Management, Coyotes: Stadionproblem,
Canucks: Ein kompletter Rebuild kann erst nach der Sedin-Ära passieren) nicht sehr
attraktiv.
Nach langem hin und her habe ich mich für eine
Balance entschieden und deshalb Malgin zu Niederreiter gesetzt und nicht Hischier.
Diese zweite wird durch Sven Bärtschi komplettiert, der diese Saison bei einem
der schlechtesten Teams seine offensive Qualitäten unter Beweis stellt.
3. Sturmreihe
Fiala (21) – Ambühl (34) – Hollenstein (28)
Kevin Fiala hat so viel Talent, dass er es
verdient mit den beiden Routiniers Andres Ambühl und Denis Hollenstein in einer
Linie zu sein. Eine spannende Linie, der ebenfalls für Tore gut ist. Von Ambühl
und Hollenstein wird Leadership erwartet.
4. Sturmreihe
Andrighetto (24) – Trachsler (33) –
Baltisberger (26)
Bei der vierten Linie wird’s bedeutend
schwieriger und kann in viele Richtungen gehen. Auf der Center-Position habe
ich Morris Trachsler aufgrund seiner Bullystärke Kevin Romy vorgezogen
(Stichwort: Rollenspieler). Aufgrund der Balance zwischen 3. und 4. Linie ist
hier Sven Andrighetto und nicht Kevin Fiala. Aufgrund seiner Schnelligkeit und Torgefährlichkeit
sollte Andrighetto aber einen Platz im Team haben. Chris Baltisberger erhält
meinen letzten Platz im Team. Als Rechtsausleger wird er anderen vorgezogen, da
bis anhin bei den Stürmen nur Malgin ein Rechtsausleger ist.
Diese Stürmer kämpfen um die Plätze auf der
Pressetribüne:
Martschini (25), Praplan (23), Romy (33), Suri
(28), Vermin (26), Walker (31) und Bertschy (23).
"Prominente" Spieler, die hier fehlen oder die
Auswahl knapp verpasst haben, sind Brunner (ein typischer „loves to win“, aber
nicht „hates to lose“-Spieler – auf Deutsch nicht 1:1 perfekt übersetzt, heisst
das Schönwetterspieler), Haas, Bieber, Hofmann, Schäppi, Richard, Walser und
die Wieser-Schwester.
1. Verteidigungsreihe
Josi (27) – Diaz (32)
Enough said! Da gibt’s nichts zu rütteln. Roman Josi wird Captain sein. Raphael
Diaz hat bei der letzten WM gezeigt, dass er im Nationalteam eine Hauptrolle
einnehmen kann.
2. Verteidigungreihe
Furrer (32) – Sbisa (28)
Philipp Furrer und Luca Sbisa würde ich gegen
die besten Spieler des Gegners matchen. Keine einfache Aufgabe, aber es sind
die richtigen Spieler dazu.
3. Verteidigungsreihe
Müller (22) – Streit (40)
Junges aufstrebendes Talent und Routinier bzw.
Vorzeigeprofi vereint – scheint ideal zu sein. Mark Streit wird nicht mehr über
20 Minuten pro Spiel bestreiten. Doch vor allem als Rollenspieler im Powerplay
ist er auch mit 40 nicht wegzudenken. Mirco Müller hat alle Eigenschaften dazu
sich zu einem soliden NHL-Verteidiger zu entwickeln.
4. Verteidigungsreihe:
Blum (31) – Weber (29)
Der starke puck-moving Verteidiger Eric Ray Blum
sollte das Team schaffen, wie der routinierte Rollenspieler Yannick Weber, der
vor allem im Powerplay seine Rolle ausspielen könnte.
Diese Verteidiger kämpfen um die Plätze auf der
Pressetribüne:
Kukan (24), Marti (24), Rathgeb (22)
Torhüter
Berra (31)
Hiller (35)
Genoni (30)
Die einfachste Wahl und darüber hinaus der einzige Bereich, der nicht von der NHL-Spielerteilnahme abhängig ist, ist
meiner Meinung nach die Torhüterposition. Sämtliche drei Torhüter, die ich wähle,
werden nächste Saison in der Schweiz spielen, sofern nichts Aussergewöhnliches
passiert.
Reto Berra ist meine Nummer 1 bzw. startet das Auftaktspiel. Bei den
Torhütern weiss man ja nie so recht, wie das Selbstvertrauen und der
Formzustand zum besagten Zeitpunkt sein wird. Der Routinier Jonas Hiller
startet das zweite Spiel „and then you go from there“. Leonardo Genoni erhält von
mir direkt den Platz auf der Pressetribüne und wird andere wie ein Tobias
Stephan oder Robert Mayer ausstechen.
Von mir aus gesehen ein idealer Mix aus mehrheitlich jungen, schnellen und
skilled Spieler mit Speed, die der Schweiz einen frischen und frechen Auftritt
an den Olympischen Spielen in PyeongChang bescheren könnten.
HOPP SCHWIIZ!
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